Donnerstag, 2. Oktober 2008
Gulasch, Gulyas, Gollasch
Es ist eigentlich ein Gericht aus der ungarischen Tiefebene. Ein Gericht der Pferdehirten. Und es wird in Ungarn wesentlich anders gemacht als in Wien. Und in Wien wird es komplett anders gemacht als in Deutschland. Was man bei unseren Lieblingsnachbarn alles als Gulyas serviert bekommt, ist schon sagenhaft. Ich vermute ja schon stark, daß alles, was irgendwie geschnetzelt wird, als Gulasch verkauft wird. Für ein klassisches Wiener Saftgulasch benötigt man vor allem eins: Geduld. Und zwar jede Menge. Und nur wenn man reinen Herzens ist, wird das Gulasch auch gelingen. Gulasch ist eins der wenigen Gerichte, das man wirklich nicht für eine oder zwei Personen kochen kann. Das schmeckt nicht. Und das Verhältnis Fleisch Zwiebel sollte nicht eins zu eins sein, wie es in vielen Rezepten angegeben ist, sondern 10:8, sprich 1 Kilo Fleisch, 80 Deka (oder 800 Gramm) Zwiebel, vorzugsweise den gelben. Die Zwiebel schneidet man klein, ebenso das Fleisch. Bei der Wahl des Fleisches gibt es auch mehrere Möglichkeiten. Klassisch ist der Wadschunken. Es geht aber auch die Schulter. Das Fleisch wird in nicht zu kleine Würfel geschnitten. Den Zwiebel lässt man bei geringer Hitze in einem größeren Topf so richtig schön durchrösten, dann gibt man das Fleisch dazu und papriziert die ganze Mischung. Mit einem Spritzer Essig ablöschen und mit Rindsuppe aufgiessen. An Gewürzen gebe man zusätzlich noch Kümmel, Majoran, Salz und Pfeffer dazu, einen Spritzer Paradeismark und lasse das Gericht köcheln, bis das Fleisch weich ist. Danach nehme man das Flesich aus der Sauce, und passiere die Sauce durch ein Sieb. Dann lege man das Fleisch wieder in diese Sauce und serviere es mit einem Schusterlaberl oder einem Wachauer Laberl. Notfalls geht auch eine Semmel. Und dazu passt nur ein Getränk. Bier. Vorzugsweise Ottakringer.

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